Das Strafrecht fokussiert sich auf Verhaltensweisen, die in einem Land als rechtswidrig und falsch empfunden werden. Die Ausprägung des Strafrechts steht in Abhängigkeit zu den kulturellen Einflüssen, die darüber entscheiden, inwieweit eine bestimmte Verhaltensweise als sittenwidrig aufgefasst wird. Deshalb kann es, je nach Region, unterschiedliche Auffassungen und Sichtweisen zum selben Thema geben. Auch die Strafen unterschieden sich, je nach Einschätzung des Gesetzgebers.
Ziele der Gesetzgebung
Der Staat möchte durch das Strafrecht eine Rechtsordnung erhalten und somit ein friedliches Zusammenleben der Staatsbürger gewährleisten. Es geht um die Handlungsfähigkeit eines Staates, aber auch um den Schutz der Rechte von Bürgern. Eigentum und die eigene Unversehrtheit soll durch das Strafrecht geschützt werden. Ein friedliches Zusammenleben verschiedener Gesellschaftsschichten sorgt gleichzeitig dafür, dass das Staatsorgan handlungsfähig bleibt.
Mögliche Strafen
Auch hier gibt es erhebliche, zum Teil schwerwiegende Unterschiede, in puncto Bestrafung. Jedes Staatsorgan hat eigene Wertevorstellungen, die sich in den Gesetzen widerspiegeln. Nicht in allen Ländern ist eine Strafandrohung vorgesehen. Je nach Staatsgebiet sind Geldstrafen oder Gefängnisstrafen möglich. Andere Staaten können wiederum die Todesstrafe verhängen. Folglich ist es nicht möglich, die Gesetzmäßigkeit universell zu erfassen. Es gilt im Einzelfall zu prüfen, welche Strafen, entsprechend der jeweiligen Rechtssprechung, möglich sind.
Bei welchen Taten greift das Gesetz?
Ein tatsächlicher Straftatbestand ist von der Schuldfähigkeit und Zurechnungsfähigkeit der Person abhängig, die vor Gericht angeklagt wird. Somit kann es zu verschiedenen Urteilen kommen, selbst wenn der Sachverhalt identisch mit anderen Taten ist. Kommt es zu Personenschäden oder zu Tötungsdelikten, gilt es zu prüfen, inwieweit es sich um Notwehr gehandelt hat und ob die Gegenreaktion tatsächlich als Selbstverteidigung ausgelegt werden kann.
Vor allem muss die Tat in einer nachvollziehbaren Relation zur Tat des Angreifers stehen. Ein körperlicher Angriff, wegen eines falschen Blickes, würde zum Beispiel als unverhältnismäßig eingestuft werden, sodass eine Notwehr rechtlich gesehen nicht zu rechtfertigen ist. Eine gerichtliche Instanz ist in der Pflicht im Einzelfall den Sachverhalt anhand geltender Gesetze einzuschätzen.
Es besteht die Möglichkeit einen Strafbestand zu erfüllen, selbst dann, wenn keine Tat vorliegt, bzw. eine gewisse Handlung in Notsituationen unterlassen wird. Hierzu zählt auch eine indirekte Teilnahme an einer Tat, wie zum Beispiel durch eine Anstiftung. Vermeintliche Alltagskonflikte können in einem gerichtlichen Streit ausarten, wenn es beispielsweise zu verbalen Attacken kommt, die ebenfalls einen Strafbestand darstellen können. Aufgrund der vielen Szenarien, die potenziell möglich sind, ist das Strafrechtssystem grundsätzlich äußerst umfangreich.
Fazit
Unabhängig vom jeweiligen Kulturkreis ist das Strafrechtssystem ein wichtiges Fundament für eine Gesellschaft. Es soll sicherstellen, dass das gesellschaftliche Leben intakt bleibt. Der öffentliche Frieden ist im Interesse der Staatsorgane, um handlungsfähig zu bleiben. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass die Autorität einer Staatsmacht infrage gestellt wird.
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